Chorwochenende auf der
Musikinsel Rheinau
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: nach dem Entschluss, die gesamte h-Moll Messe erst im nächsten Jahr zur Aufführung zu bringen, machten sich die Sängerinnen und Sänger vom Chor Audite Nova mit ihrem Chorleiter auf zur Musikinsel Rheinau, …..
…..wo sie sich an einem Wochenende intensiver Probenarbeit der Einstudierung des Kyrie und des Gloria widmeten, der Missa von 1733 also, die im Konzert am Totensonntag zu hören sein wird, und die Bach später direkt für die h-Moll Messe übernahm.
Seit Mai dieses Jahres steht die Klosterinsel Rheinau Musizierenden als Begegnungs- und Arbeitsort offen. Hinter den alten Klostermauern sind wunderbare helle Räume entstanden, akustisch perfekt gestaltet, mit grossen Fenstern, die den Blick auf stille Innenhöfe, blühende Rosengärten und die idyllische Flusslandschaft freigeben. In solch inspirierender Umgebung ist die Probenarbeit ein Genuss und lässt einen den Alltag schnell vergessen. Im grossen Musiksaal können sich die Klänge der Missa wunderbar ausbreiten, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, wenn beispielsweise der Chor das „Qui tollis“ aus dem „Gloria“ im Dreivierteltakt durch den Saal schreitend probt!
Für einen guten Chorklang ist auch die Gemeinschaft wichtig, und die kommt bei einem Probenwochenende ebenfalls nicht zu kurz. Auf der Musikinsel Rheinau lädt eine gemütliche Lounge zu geselligem Zusammensein ein. Zu später Stunde schliesslich zieht man sich zurück in einfache, aber behagliche Zimmer, die ganz auf die Bedürfnisse von Chorreisenden ausgerichtet sind.
Erfüllt von der Freude am Gesang an einem so einladenden wie ehrwürdigen Ort fanden wir uns am Sonntagvormittag spontan in der barocken Klosterkirche ein, um dort das „Locus iste“ von Bruckner, eines unserer Wettbewerbsstücke für Riga, erklingen zu lassen. Zweifelsohne ist die Musikinsel Rheinau für uns ein Ort geworden, an den wir gerne wieder zur Chorarbeit zurückkehren werden.
Foto: Ueli Martin Meier, Rheinau
