Aktuell
22.10.2024

Probenweekend in Ilanz

Weiterempfehlen
> per E-Mail senden

Die Dominikanerinnen im Haus der Begegnung in Ilanz/GR gewährten am 7. und 8. September 2024 dem Chor Audite Nova Zug (CANZ) Gastrecht. Wir erlebten ein intensives, fruchtbringendes Probenwochenende – erstmals unter der Leitung von Dirigent Philipp Schmidlin.

Bereits am Vortag reisten viele Sänger:innen an und tauchten in das CANZ-Gemeinschaftsgefühl ein. Bei schönstem Wanderwetter führte Ursi Herzog 14 Personen in die Bündner Berge.

Das Frühstück am Samstag war, wie auch alle kommenden Mahlzeiten, von bester Qualität und so erstaunte es nicht, dass bei entspannter Morgenstimmung bereits freudig angeregte Unterhaltungen sprudelten. An dieser Stelle sei Berta Willimann gedankt, die diesen wunderbaren Ort oberhalb von Ilanz mit Blick ins Lumnez und Valsertal gefunden und gemeinsam mit einem Team von sehr zuvorkommenden Schwestern und Hausangestellten für uns so störungsfrei organisiert hat – wir konnten uns ganz aufs Musizieren fokussieren. Pünktlich um 10 Uhr versammelten wir uns und stellten erfreut fest, dass rund 50 Sänger:innen angereist und alle Register gut besetzt waren, so dass wir die Werke der bevorstehenden Konzerte effizient proben konnten. Zu den Schwingungen ihrer Klangschale begrüsste uns die 92-jährige, rüstige Schwester Madlen mit Humor, einem passenden Gedicht «Von der Schöpfung lernen» und wohldosierten Informationen zum Haus und ihrem Orden. Anschliessend weckte die Stimmbildnerin Barbara Felizitas Marin unseren Stimmapparat auf, damit wir für die kommende Probenarbeit vorbereitet waren. Nach einer ersten Runde mit registerfokussiertem Arbeiten fanden wir uns erneut zusammen und hörten uns an, wie es im Ganzen klang. Während der Mittagspause lud Sr. Madlen zu einer Klosterführung ein. Sie lenkte unsere Schritte durch teils verschlungene Gänge der vom Zürcher Architekten Walter Moser konzipierten, modernen Klosteranlage zur lichtdurchfluteten Kirche mit ihren spirituell gestalteten Fenstermotiven und befriedigte unseren Wissensdurst mit detaillierten Informationen; u.a. damit, dass das Durchschnittsalter der 72 Schwestern 84.5 Jahre betrage. Mit besonderem Stolz erwähnte sie die Weihnachtskrippe mit ihren 200 Figuren sowie ihren spirituellen Leitgedanken: «Wir sind alle sowohl Schenkende wie Empfangende». Die grosse Sangeslust unseres Chores zeigte sich auch darin, dass wir uns nach dem Nachtessen freiwillig in die Kirche begaben und während einer Stunde spontan Stücke aus unserem Repertoire sangen. Je nach individueller Lust und Laune liessen wir den Abend bei einem Spiel oder erzählend in gemütlicher Runde ausklingen.

Am Sonntag setzte gegen Mittag Regen ein, der unsere Probenlust jedoch in keiner Weise minderte. Wir ‘schliffen unsere Stimmen’ (Aussage unserer Co-Präsidentin Katja Kolb) und ‘machten Kilometer’ (Leitsatz unseres Dirigenten). Zum Abschluss des Probenweekends versammelten wir uns nochmals in der Kirche und führten das Gelernte einer interessierten Schar von Schwestern und Hausangestellten vor – und – wir waren freudig angetan von unserem Können!

Allzu schnell waren die zwei Probentage verflogen und wir reisten mit nachklingenden Passagen aus den geprobten Liedern zurück in den Alltag.

Oswald Föhn, Oktober 2024

Scroll To Top